Leinenradweg
Unterwegs in die Neue Welt
Leinen war einst ein großes Geschäft im südlichen Bayerischen Wald. "Willst leben, musst weben!" war das Motto und in vielen Stuben standen den Winter über Webstühle. Der Leinenradweg folgt der Spur des Webens, vom Flachs bis hin zur Handweberei Moser, die noch heute das begehrte Leinen webt.
Der Leinenradweg wurde nicht für IBEIKs beschildert, die gab es zu der Zeit nur sehr vereinzelt und mit Akkus, die der Leinenradweg im nu ausgesaugt hätte, er ist nämlich sehr beschwerlich, radelt man ohne Rückenwind, deshalb bekam er schnell den Beinamen "Leidensradweg". Aber mit IBEIK ist er eine lohnende Tour.
Starten wir auf dem Wegscheider Marktplatz. Der Originalweg geht zunächst Richtung Bachwirt. Aber wer fährt nach Süden, wenn er nach Norden will? Da ging es wohl um ein paar Zusatzkilometer. Viel schöner ist der Tourauftakt über die Flurstraße in Richtung Kramerschlag und nach einem kurzen Stück auf der Staatsstraße biegen wir nach rechts zur Töpferwerkstatt ab. Nach einem kurzen Waldstück gehts gleich am Waldrand nach links und über den Schinderbach. Auf Flurstraßen führt unser weg so nach Meßnerschlag.
Während der Originalweg über die Kohlstattstraße verläuft, wählen wir die Variante über Stift am Grenzbach und wechseln bei Wührhügel nach Österreich. Vor uns liegt eine sehr schöne Passage durch Wald und Wiesen. In Kohlstatt treffen wir wieder auf den Leinenradweg. Von der Straße nach Hinterschiffl bieten wir auf Höhe der Schiffler-Kapelle nach links in den Kriegwald, der tatsächlich sehr wenig aus Wald besteht. Eine lange und muntere Talfahrt bringt uns nach Dreihiasl und damit wieder ins Bayerische. Die Idylle dieser Gegend ist einzigartig. Majestätisch erhebt sich der Hauptkamm des Böhmerwaldes über der Szene, während der Finsterbach durch sanfte Wiesengründe mäandert. Einzelne und durchwegs schmucke Höfe und Häuser sind in die Landschaft verstreut.
Nach Breitenberg muss man hinauf und weiß die Kraft des Motors zu schätzen. Wir nehmen die Abzweigung nach Wegscheid und folgen nach wenigen Metern der Straße nach Gegenbach. Vorbei am Naturbad und dem Webereimuseum geht es ziemlich bergauf bis Hirschenberg. Das Land weitet sich mit jedem Höhenmeter. Stolz steht Breitenberg mit der Kirche Sankt Raimund auf breitem Rücken. Sonnen will erklommen werden und der Motor muss viel leisten. Aber dann ist der höchste Punkt der Tour erreicht und die weite Wegscheider Hochebene liegt vor uns und damit viele Abfahrtkilometer.
Nach einem Stück Kreisstraße biegen wir rechts nach Draxlweg ab. In Stüblhäuser überqueren wir die Kreisstraße versetzt noch einmal zur Straße nach Thalberg und auch diese bald nach rechts nach Sperlbrunn zu verlassen. Nun sausen wir auf der frisch asphaltierten Gemeindestraße bis Pumperhäuser. Vor dem Wald geht's nach rechts auf den Blochleitenweg, der uns bis zur Sagkapelle bringt. Bei Lengau öffnet sich der Blick weit ins Mühlviertel hinüber. Nach Kasberg geht es auf schmaler Straße auf den Kasbichl, der den Blick nach Süden weithin öffnet. Über Wegscheid erhebt sich das Tote Gebirge mit dem Großen Priel. Noch einmal geht es schneidig bergab und auf dem Fuß- und Radweg nach Wegscheid zurück.